1868-1908 Der historische Beginn
Schon vor der Jahrhundertwende war der Pferderennsport bei der High-Society sehr beliebt. Die Pferderennbahn in Hoppegarten, im Osten vor den Toren Berlins gelegen, war damals ein Anziehungspunkt für die Schönen und Reichen der aufstrebenden Kapitale. Bereits seit 1868 fanden hier die ersten Pferderennen statt. Treibende Kraft hinter den Rennen war der „Union-Klub“. Aufgrund des schwindenden Zuspruchs der Vermögenden, die die zweistündige Reise quer durch die Stadt scheuten, suchte der Union-Klub nach einem geeigneten Gelände für eine Rennbahn im nun schicken Berliner Westen und betrieb auf einem Pachtgelände in Ruhleben von 1884 bis 1893 eine Rennbahn.
Erst 1906 gelang es Victor von Podbielski dank seiner vielfältigen Funktionen und persönlichen Beziehungen, dass der Union-Klub wieder im Grunewald ansässig wurde. Der Union-Klub pachtete hierfür im Februar 1907 nördlich der Döberitzer Heerstraße (heute: Heerstraße) ein passendes Gelände zunächst für die Dauer von 30 Jahren.
Doch dort wo die Haute Vaulée ihre Rennen genießen wollte, tummelte sich schon das Berliner Volk–und zwar von höchsten Gnaden, denn Kaiser Wilhelm II. hatte das in Frage kommende Gelände zusammen mit den bereits bestehenden Spielplätzen im nördlichen Grunewald 1904 seinen Untertanten als „Volkspark“ versprochen. So musste der Union-Klub hinnehmen, dass sein gepachtetes Gelände auch „allgemeinen sportlichen Zwecken“ dienen sollte. Dies war die Geburtsstunde der Pferderennbahn im Grunewald.
1909-1916 Deutsches Stadion
Am 23. Mai 1909 wurde die vom Architekten Otto March entworfene Berliner Grunewald-Rennbahn eröffnet. Sie bot 40.000 Zuschauern Platz und hatte in der Mitte bereits eine 85.000m² große ausgeschachtete Grube, in die später ein Stadion hinein gebaut werden sollte. Das Deutsche Reich hatte schon einige Jahre lang versucht, die Olympischen Sommerspiele nach Berlin zu holen. 1912 erhielt Berlin den Zuschlag für die Spiele von 1916. Podbielski hatte für die Finanzierung des Stadions (die Bausumme wurde mit 2,25 Millionen Reichsmark veranschlagt) gesorgt.
Im August 1912 begann man mit den Ausschachtungsarbeiten für das Deutsche Stadion. Das Deutsche Stadion bot 11.500 Sitz- und 18.500 Stehplätze, das Schwimmstadion konnte weitere 3.000 Zuschauer aufnehmen. Das Deutsche Stadion mit all seinen Anlagen wurde stolz am 15. Mai 1913 nach nur 200 Tagen Bauzeit fertig gestellt. Otto March erlebte die Eröffnungsfeier, die „Stadion-Weihe“ am 8. Juni 1913, nicht mehr, er verstarb am 1. April 1913. Das Stadion entwickelte sich rasch zum Zentrum des deutschen Leistungssports. Im Februar 1914 wurde die mächtige Eiche, die das Stadion im Osten begrenzte, zu Ehren des Staatsministers „Podbielski-Eiche“ getauft. Otto March hatte die Eiche am äußersten Rand des Stadions bewusst stehen lassen, sie sollte nach dem Vorbild des heiligen Ölbaums am Eingang des Zeustempels in Olympia, die Spiele segnen. Doch der Olympiatraum nahm ein jähes Ende, als sich Europa in den Ersten Weltkrieg stürzte. Schon am 26. Juli 1914 wurde das Stadion geschlossen, ab 1915 diente es als Lazarett. Für sportliche Zwecke wurde das Stadion ab 1916 wieder genutzt.
1917-1929 Deutsches Sportforum
Am 15. Mai 1920 wurde in der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt- Universität) die Deutsche Hochschule für Leibesübungen (DHfL) gegründet. Zunächst wurde ab Sommer 1921 ein lang gestrecktes zweigeschossiges Hauptgebäude nördlich des Stadion-Schwimmbeckens für die Hochschule gebaut. Am 26. Mai 1922 wurde der Neubau mit Turnhalle, Fechtboden, Speise- und Lesesaal in Betrieb genommen.Theodor Lewald schlug 1925 für den zu errichtenden Gebäudebezirk die Bezeichnung „Sportforum“ vor, diese Idee fand jedoch in Berlin wenig Unterstützung. Da sich der Begriff Sportforum trotzdem sehr schnell verbreitete, taufte am 16. September 1925 der Vorstand des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen DRA das gesamte Erweiterungsgelände auf den Namen „Deutsches Sportforum“, der bis heute Bestand hat. Am 18. Oktober 1925 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung durch Reichspräsident von Hindenburg, obwohl es noch keinerlei bestätigte Entwürfe für das Sportforum gab. Den Ende 1925 ausgerufenen Ideenwettbewerb gewannen überraschend die Brüder Werner und Walter March, die Söhne des Architekten des Deutschen Stadions. Gegen Ende der 20er Jahre reiften erneut die Pläne für Olympische Spiele in Berlin. Werner March erstellte Pläne, nach denen das Deutsche Stadion umgebaut und die Kapazität auf 65.000 Zuschauerplätze erhöht werden sollte. Diesmal zerstörte der Beginn der Weltwirtschaftskrise den neuerlichen Traum.
1930-1933 Planung für Umbau
Doch schon 1930, beim 9. Olympischen Kongress des IOC in Berlin, sprach Theodor Lewald die Einladung für die Spiele von 1936 aus. Das IOC zeigte sich überzeugt von dem von Sportparks geprägten Stadtbild und der Begeisterung für den Sport. Am 13. Mai 1931 wurden am IOC-Sitz in Lausanne die Stimmen ausgezählt. Berlin setzte sich gegen Barcelona mit 43 zu 16 Stimmen bei acht Enthaltungen durch. An dem Modell für den Stadionumbau von Werner March wurde weiter festgehalten. Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bekam die Diskussion um den Stadionbau eine neue Wende. Schon früh erkannte das Hitler-Regime die ungeheure Propaganda- wirkung der Spiele. Für den Umbau des Deutschen Stadions und des Sportforums wurden Mittel in Höhe von sechs Millionen Mark bereitgestellt. Zugleich wurde dem Projekt die neue Bezeichnung „Reichssportfeld“ gegeben. Schließlich genehmigte Hitler am 14. Dezember 1933 den als „Lösungsvariante B“ bezeichneten dritten Entwurf der Brüder March. Der Plan beinhaltete den Abriss des Deutschen Stadions.
Das neue Stadion sollte um zehn Meter vertieft und 13 Meter überirdisch als beherrschender, sichtbarer Baukörper hochgeführt werden. Die Verteilung der Zuschauer sollte ebenerdig in den mittleren Umgang nach oben und unten erfolgen. Alle später verwirklichten baulichen Elemente sind in dem Plan bereits enthalten: Olympischer Vorplatz, Olympiastadion, Aufmarschgelände mit „Führertribüne“ und Glockenturm auf der Ost-West-Achse, Coubertinplatz und das nördlich gelegene Schwimmstadion auf der Nord-Süd-Achse.
1934-1936 Bau des Olympiastadion Berlin
Im März 1934 begannen die Abrissarbeiten der Tribünenbauten der Pferderennbahn und des Deutschen Stadions. Die Erdmassen, die bei der Aushebung der Grube anfielen, fanden beim Bau der westlichen Haupttribüne am Maifeld Verwendung. Zum Bauherrn hatte Hitler das Reichsinnenministerium bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Brüder Werner und Walter March noch als gemeinsame Architekten genannt. Später wurde Werner March die Gesamtleitung für das Projekt übertragen. Die Bauausführung hinkte dem Terminplan von Anfang an hinterher.
Der Staatssekretär Pfundtner sorgte bei den beteiligten Bauunternehmen für Druck, indem er drohte, Firmen, die dem Mehrschichtbetrieb nicht gewachsen sind oder aus sonstigen Gründen Widerstand entgegensetzen, sofort durch andere zu ersetzen. Weiterhin waren die Bauunternehmen verpflichtet, nur „wirtschaftsfriedliche Arbeiter deutscher Staatsangehörigkeit und arischer Abstammung“ zu beschäftigen. Während im April 1935 die Zahl der Beschäftigten noch 1.500 betrug, wurden im Juli 1935 bereits 2.064 Arbeiter registriert, um den zeitlichen Rückstand des Bauvorhabens aufzuholen.
Zeitweise waren auf dem Reichssportfeld 500 Firmen mit bis zu 2.600 Personen beschäftigt. Über die Gesamtkosten der Baumaßnahmen für das Olympiagelände gibt es keine genauen Angaben. Es gibt jedoch Hinweise, wonach mindestens 27 Millionen Mark aufgewendet wurden. Die Lücke zur geplanten staatlichen Finanzierung wurde durch Spenden und den Zugriff auf Mittel aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm geschlossen. Für den Ausbau und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur hatte die Stadt zwölf Millionen Mark ausgegeben.
1936 Olympische Spiele 1936
Am 1. August 1936 wurden die XI. Olympischen Sommerspiele im Olympiastadion eröffnet und mit einer großen Abschlussveranstaltung am 16. August 1936 beendet. 3.956 Sportler, davon 328 Frauen, aus 49 Nationen nahmen an den Wettkämpfen teil. Während der olympischen Spiele zeigte sich die Reichshauptstadt in ihrem Festkleid. Bereits 1932 hatte Adolf Hitler dem deutschen IOC-Mitglied Karl Ritter von Halt mitteilen lassen, dass die NSDAP den Olympischen Spielen von 1936 „keine Schwierigkeiten bereiten und sich auch der Beteiligung Farbiger bei diesen Wettkämpfen nicht widersetzen werde“. Die SA hatte Anweisungen, zwischen dem 30. Juni und dem 1. September 1936 jegliche antisemitischen Übergriffe zu unterlassen. Erfolg- reichster Athlet wurde James Cleveland „Jesse“ Owens, der vier Goldmedaillen gewann. Über die 100m, 200m, im Weitsprung und der 4x100m-Staffel war er erfolgreich. Die inoffizielle Nationenwertung führte Deutschland mit 33 Gold-, 26 Silber- und 30 Bronzemedaillen vor den Vereinigten Staaten von Amerika (24/29/12) und Ungarn (10/1/5) an. Neben den positiven Eindrücken der sportlichen Wettkämpfe wurden im Ausland aber auch kritische Stimmen laut, die das terroristische Regime hinter der schönen Fassade erkannten. Nach den Olympischen Spielen war das Reichssportfeld jährlich der Schauplatz von 20 bis 25 Großveranstaltungen. Die Hochschule für Leibesübungen hatte ihren Betrieb einstellen müssen, stattdessen wurde auf Befehl Hitlers am 15. April 1936 die Reichsakademie für Leibesübungen ins Leben gerufen. Studienassessoren sollten eine „reichseinheitliche Führerausbildung auf dem Gebiete der körperlichen Erziehung“ erhalten, praktisch ging es jedoch um den paramilitärischen SA-Sport.
1937-1945 Nach den Spielen & 2. Weltkrieg
Das erste Finale um die Deutsche Fußball-Meisterschaft wurde am 20. Juni 1937 ausgespielt. Der FC Schalke 04 besiegte den 1.FC Nürnberg mit 2:0. Am 28. September 1937 marschierten hunderttausende Anhänger des Hitler-Regimes mit Fackeln über das Maifeld, um den italienischen Staatschef Mussolini zu empfangen. Während der ersten Kriegsjahre fanden „Kriegsmeisterschaften“, HJ- und Wehrmachtssportfeste statt und das Olympiastadion spielte eine wichtige Rolle bei der Betreuung der Truppen. Das Reichssportfeld war schon früh auf den Krieg vorbereitet worden. Im Bereich des Marathontunnels hatte man eine Betondecke sowie Trennwände eingezogen, um die Katakomben als Bunker herzurichten. Bei Kriegsbeginn produzierte hier die Firma Blaupunkt Zünder für Flugabwehrwaffen. Als sich Ende 1944 die Bombennächte häuften, wurden die unterirdischen Gänge des Stadions als Ausweichquartier für den Großdeutschen Rundfunk vorbereitet. Im Nordhaus am Olympischen Platz wurde Munition gelagert, in anderen Gebäuden Nahrungsmittel und große Vorräte Wein. Der Olympische Platz war einer von zehn Orten in Berlin, an denen am 12. November 1944 Hitlers letztes Aufgebot vereidigt wurde.
1945 Nachkriegszeit
Nur wenige Tage nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 begannen die Aufräumarbeiten auf dem Reichssportfeld. Das Gelände war von Bombentrichtern übersät, Mauerteile waren herabgestürzt, überall lagen leere Munitionskisten, ausgebranntes Gerät, Barrikaden und Leichen. Die Gebäude des Sportforums zeigten Spuren großer Zerstörung, die „Stadion-Terassen“ lagen in Trümmern. Tagelang schwelte die Maifeldtribüne, in der sich das Reichsfilmarchiv, das dort eingelagert worden war,
entzündet hatte. Das Feuer griff auf den Glockenturm über, der völlig ausbrannte. Auch das Nordhaus am Olympischen Platz wurde erst nachträglich zerstört, als die dort eingelagerte Munition explodierte. Carl Diem, u.a. Generalsekretär des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele von 1936, ernannte sich zum Direktor der Reichssportfeldverwaltung und begann mit den ehemaligen Angestellten mit den ersten Aufräumarbeiten. Nachdem zwischenzeitlich die Rote Armee das Haus
des Deutschen Sports besetzt und dort eine Kaserne eingerichtet hatte, ließ Diem am 20. Juni 1945 das weitgehend unzerstörte Schwimmstadion für die Bevölkerung öffnen, die davon sofort regen Gebrauch machte. Nach dem Abzug der Roten Armee besetzte eine britische Einheit am 1. Juli 1945 das Reichssportfeld. Ab sofort gab es keinen öffentlichen Betrieb mehr im Olympiastadion, da die Briten die Anlagen, mit Ausnahme der zerstörten Stadionterrassen, für sich beanspruchten.
1946-1956 Besatzungszeit
Das erste Mal öffneten die Briten das Stadion für das „Acht-Nationen-Sportfest“, die Leichtathletikmeisterschaften der alliierten Soldaten, am 7. und 8. September 1946. Am 15. Februar 1947 verlor das Olympiagelände vorübergehend sein Wahrzeichen. Auf Anordnung der britischen Militärregierung wurde der ausgebrannte Glockenturm wegen Baufälligkeit gesprengt. Der Mantel der Glocke bekam beim Sturz auf den Vorhof einen langen Riss. Um die Glocke vor dem Zugriff von Metalldieben zu schützen, wurde sie im Mai 1947 von britischen Pionieren auf dem Vorplatz vergraben. In der Freilichtbühne, die fortan „Waldbühne“ genannt wurde, bestritt Ex-Schwergewichtsweltmeister Max Schmeling am 31. Oktober 1948 vor 24.000 Zuschauern seinen letzten Boxkampf. Nach und nach gingen Teile des Reichssportfeldes an die Deutschen Behörden zurück. Das Olympiastadion wurde am 12. Juni 1949 übergeben. Genau ein Jahr später beschloss der Berliner Senat die Umbenennung des Reichssportfeldes in „Olympiastadion“. Die Hebung der Glocke erfolgte am 18. Dezember 1956 auf Bestreben Werner Marchs. Er erreichte den Wiederaufbau des Glockenturms, der nach zweijähriger Bauzeit 1962 fertig gestellt wurde. Die Höhe des neuen Turms beträgt 77,17m, einen Meter mehr als sein Vorgänger. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurde nahezu unreflektiert auch die Langemarckhalle im Mittelgeschoss wieder aufgebaut. Sie war von den Nationalsozialisten im Gedenken an die Toten der Schlacht von Langemarck errichtet und bei der Sprengung 1947 ebenfalls zerstört worden.
1957-1988 Denkmalschutz & Überdachung
Auch in der Arena hatte ab 1957 eine dezente Entnazifizierung stattgefunden: Die „Führerloge“ der Ehrentribüne wurde um ca. einen Meter gekürzt, um ihr die historische Brisanz zu nehmen. 1966 wurde das ehemalige Reichssportfeld als Baudenkmal in die Denkmalliste West Berlins aufgenommen. Im November 1966 wurde eine neu installierte Flutlichtanlage eingeweiht.
Die vier 88 Meter hohen Masten waren mit einer Helligkeit von 400 Lux für Fußballspiele und 300 Lux für Leichtathletikveranstaltungen jedoch weit vom damaligen Standard für Sportstadien (1.500 Lux) entfernt. 1969 erfolgte der Austausch der Aschenbahn gegen eine zeitgemäße Kunststofflaufbahn (Rekortan). Der neuartige Belag sollte für die Olympischen Spiele 1972 in München getestet werden.
Anlässlich der Fußball-WM 1974 erhielt das Stadion nach dem Entwurf der Architekten Dübbers und Krahe eine Teilüberdachung der Nord- und Südtribüne. 26.000 Plätze erhielten somit einen Wetterschutz. Die Pressetribüne wurde erneuert, die Umkleiden sowie die Toiletten der Zuschauer wurden modernisiert. Die Zuschauerblöcke und der Reportergraben erhielten eine Abtrennung aus Plexiglas.
1989-1997 Bewerbung für Olympia 2004
Die ursprünglich für das Jahr 2004 vorgesehene Kandidatur Berlins zur Austragung der Olympischen Sommerspiele erfolgte im November 1989 jedoch schon für die Spiele des Jahres 2000. Das gesamte Gelände sollte umfassenden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen unterzogen werden. Doch die Bewerbung Berlins scheiterte am 23. September 1993 kläglich bereits im ersten Wahlgang. Am 8. September 1994 endete nach fast 50 Jahren die Militärpräsenz Großbritanniens auf dem ehemaligen Reichssportfeld in Berlin. Im Rahmen der Feierlichkeiten enthüllten der Britische Premierminister John Major und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, eine Gedenktafel auf dem Adlerplatz vor dem Haus des deutschen Sports.
2000-2004 Vorbereitungen zur Sanierung
Am 3. Juli 2000 wurde der feierliche Akt des ersten Spatenstichs im Stadion vollzogen. Bundeskanzler Schröder, Bundesinnenminister Schily, und der Regierende Bürgermeister Diepgen waren genauso anwesend wie Franz Beckenbauer als DFB-Beauftragter. Nach und nach erfolgte die Sanierung des maroden Bauwerks. In 19 Sektoren eingeteilt begann der Umbau im Nordosten. Der Oberring blieb weitgehend erhalten, der Unterring musste gänzlich erneuert werden. Mit dem Neubau des Unterrings ging die Absenkung der Spielfläche um 2,65m einher, somit konnten zwei zusätzliche Sitzreihen eingebaut und der Abstand zum Spielfeld verkürzt werden. In den inneren Umgang zwischen Unter- und Oberring wurde ein Großteil der nunmehr 76 Logen integriert. Zusätzlich wurden die Ehrentribüne unter Beibehaltung der historischen Ehrenhalle und des Coubertinsaals neu gestaltet sowie 13 Skyboxen in den ehemaligen Pressekabinen im Oberring eingerichtet. Der Umbau erfolgte während des laufenden Spielbetriebes. Alle Heimspiele wurden in der Baustelle ausgetragen. Hierfür hatte die Walter Bau-AG jeweils 55.000 Sitzplätze garantiert, zu den Pokalendspielen waren es sogar über 70.000.
Lediglich das ISTAF musste während der Bauphase in den Ludwig-Jahn-Sportpark ausweichen. Die neue Tribünenüberdachung wurde nicht zum Ring geschlossen, um die historische Öffnung am Marathontor nicht zu verbauen. Somit blieb die vom Denkmalschutz erwünschte Sichtbeziehung zum Maifeld und dem Glockenturm erhalten. Durch diese Konstruktion bedingt befinden sich im Oberring 20 schlanke Stahlstützen, auf denen das scheinbar schwebende Dach ruht. Im Dach wurden modernste Beleuchtungstechnik sowie eine Beschallungsanlage mit einer Leistung von über 150.000 Watt integriert.
2004 Neueröffnung
Im Sommer 2004 wurde das Stadion an die neue Betreibergesellschaft übergeben und am 31. Juli mit einer großen Eröffnungsfeier eingeweiht. Seit dem 2. August ist das Stadion an veranstaltungsfreien Tagen wieder für Touristen und die Berlinerinnen und Berliner geöffnet. Am 8. September 2004 gab die Fußball-Nationalmannschaft ihr erstes Gastspiel im neuen Olympiastadion: Gegen Brasilien konnte das Team unter Leitung von Bundestrainer Jürgen Klinsmann ein 1:1 erzielen. Die endgültige Fertigstellung des Stadions und der angrenzenden Bereiche sollte sich bis ins Jahr 2006 hinziehen. Dann würde alles vorbereitet sein für die FIFA Fußball- Weltmeisterschaft mit dem Sportereignis des Jahres 2006: Das Finale am 9. Juli im Olympiastadion Berlin.
2005 „Fünf-Sterne-Stadion“
Das neue Olympiastadion Berlin ist seit der Wiedereröffnung ein Fünf-Sterne-Arena. Im April 2005 wurde durch die Stadionkommission der Europäischen Fußball Union (UEFA) das Olympiastadion Berlin offiziell als Fünf-Sterne-Arena, der höchstmöglichen Wertung für Stadien in Europa, bewertet. Die Dachkonstruktion des Olympiastadion Berlin von gmp (Gerkan, Marg & Partner) und dem Ingenieurbüro Krebs und Kiefer wurde mit den Stahlbaupreis 2004 von Bauen mit Stahl e.V., einem der ältesten Architekturpreisen Deutschlands, ausgezeichnet. Nach nicht einmal einem Jahr nach der Wiedereröffnung wurde der 150.000. Besucher außerhalb von Großveranstaltungen im Olympiastadion Berlin begrüßt. Zum einjährigen Jubiläum nutzten 12.407 Gäste den freien Eintritt für eine Stadion-besichtigung. Weitere Höhepunkte im „ersten“ Jahr waren das Konzert von U2, das Internationale Deutsche Turnfest sowie das Internationale Stadionfest ISTAF.
2006 Das Sommermärchen
Der Fußball als Volkssport “Nummer 1” spielte 2006 die größte Rolle aus sportlicher Sicht. Höhepunkt der Fußballgeschichte im Olympiastadion Berlin war die FIFA WM 2006. Sechs Spiele wurden im Olympiastadion ausgetragen. Unvergesslich werden das Viertelfinalspiel Deutschland – Argentinien, das der spätere WM-Dritte Deutschland im Elfmeterschießen für sich entschied, und das Endspiel am 9. Juli zwischen Italien und Frankreich bleiben. Die Squadra Azzura setzte sich im Finale erst im Elfmeterschießen durch und wurde so im Olympiastadion Berlin der 18. Fußball-Weltmeister. Noch rechtzeitig vor der Fußball Weltmeisterschaft wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst die Kapelle im Inneren des Olympiastadion Berlin eröffnet. Die Stadionkapelle steht den Sportlern im Olympiastadion als ein christlicher Andachtsraum ebenso zur Verfügung wie den Menschen, die in ihr Ihre Eheschließung oder die Taufe des Kindes feiern wollen. Seit September sorgt eine neue, einzelangefertigte Orgel für den musikalischen Rahmen im Gottesdienst. Direkt nach der Weltmeisterschaft standen zwei weitere absolute Highlights auf dem Programm: Die Konzerte von Robbie Williams und den Rolling Stones lockten zehntausende Zuschauer in das Olympiastadion Berlin.
Auch sportlich ging es 2006 weiter zur Sache. Die gesamte Weltelite der Leichathletik um die Superstars Asafa Powell und Jeremy Wariner kämpften beim Internationalen Stadionfest ISTAF wieder um den Sieg bei einem IAAF Golden League Meeting. Eine Premiere erlebten im vergangenen Jahr rund 50.000 begeisterte Zuschauer bei der ersten Auflage der Pyronale auf dem Maifeld am Olympiastadion Berlin. Sechs der international führenden Feuerwerks- Teams traten an zwei Tagen gegeneinander an und boten dem Publikum Effekte, wie man sie vorher noch nie gesehen hatte. Eine Jury kürte die „Luso Pirotecnia Group“ aus Portugal zum Sieger.
2007 Besucherrekorde
Der Besucherstrom ins Olympiastadion Berlin außerhalb der Großveranstaltungen ist auch im Jahr 2007 nicht abgerissen. Im Februar konnte der 500.000. Besucher begrüßt werden, insgesamt kamen rund 276.000 Touristen, um sich das Stadion außerhalb der Veranstaltungstage anzuschauen.
Sportliche Highlights im Veranstaltungskalender sind in diesem Jahr neben den Heimspielen von Hertha BSC und Berlin Thunder sowie dem DFB-Pokalfinale das U16 Länderspiel Deutschland gegen Frankreich und das Internationale Stadionfest Berlin ISTAF, das sein 70jähriges Bestehen feierte.
Weitere hochklassige Events sind die Konzerte von Herbert Grönemeyer und Genesis, die auf Ihrer großen Comeback-Tour auch im Olympiastadion Berlin live zu erleben waren, sowie die Pyronale, die im September zum zweiten Mal hinter dem Olympiastadion Berlin auf dem Maifeld stattfand.
2008 Jahr der Guiness-Weltrekorde
Das Jahr 2008 ist ein Jahr der Rekorde im Olympiastadion Berlin. Der erste Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde kam am 3. Juni durch das längste Kinderbild der Welt. Insgesamt 37 Kilometer lang war die Bilderschlange, welche fast alle 74.024 Sitzplätze bedeckte. Auch der Auftritt des Comedian Mario Barth am 12. Juli wurde ins Guinnessbuch der Rekorde als größte Comedy-Show der Welt aufgenommen. Seit dem 1. Juli brummt es auch im Olympiastadion Berlin, denn an diesem Tag ist der
Olympiastadion Berlin Buddy Bär in sein neues Gehege gekommen. Der Bär weist mit vielfachen Symbolen auf die einzigartige Schönheit, Bedeutung und Funktion des 5-Sterne-Stadions hin. Im August begeisterte Pop-Queen Madonna 50.000 Fans auf der ersten Deutschlandstation ihrer „Sticky & Sweet“ Welttournee. Ebenfalls ein großer Erfolg war die 3. Auflage des Feuerwerk-World- Championats Pyronale. Sportlich ging und geht es auch 2008 wieder groß her. Ausverkauftes DFB-Pokalfinale, knapp 60.000 Besucher beim ISTAF und nach rund zwei
Jahren Pause neben der Bundesliga wieder UEFA-Cup Heimspiele im Olympiastadion Berlin. Highlight im Sportkalender 2008 ist jedoch der Länderspielklassiker Deutschland – England im November. Auch die Vorbereitungen für den sportlichen Höhepunkt 2009, die 12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften Berlin 2009 ™ laufen auf Hochtouren. Die Sportanlagen wurden an die aktuellen Anforderungen des Weltverbandes IAAF angepasst und auch die Laufbahn bekommt durch ein aufwendiges Retopping ihren blauen Glanz zurück.
2009 Leichtathletik WM Berlin 2009™
Auch im Jahr 2009 ging die Rekordjagd im Olympiastadion Berlin weiter. Beim ISTAF stellte Ariane Friedrich einen neuen deutschen Rekord im Hochsprung auf und stimmte Berlin so auf das weltweit drittgrößten Sportereignis des Jahres ein: die 12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften Berlin 2009™. Die rund 400.000 Besucher im Olympiastadion und Millionen vor den Fersehgeräten feierten an neun Tagen drei Weltrekorde und unzählige nationale Rekorde. Höhepunkt waren die Bestzeiten von Usain Bolt auf der schnellsten Bahn der Welt, der blauen Laufbahn des Olympiastadion Berlin. Auch bei den Konzerten gab es einen Rekord zu feiern, einen Zuschauerrekord: U2 rockten im Juli bei ihrer 360° Tour auf einer erstmals verwendeten Rundbühne vor über 90.000 Fans. Einen Monat zuvor spielten Depeche Mode ebenfalls vor ausverkauftem Haus. Sportlich konnte auch Hertha BSC begeistern. Mehrere Wochen stand der Hauptstadtklub an der Tabellenspitze und ließ so die Fans von der ersten Meisterschaft seit 1931 träumen. Am Ende reichte es nicht ganz für die Schale, doch mit Platz vier weht auch in der Saison 09/10 internationale Luft durch das Olympiastadion. Ausverkauft war es abermals zu den DFB–Pokalendspielen, bei denen sich Werder Bremen und der FCR Duisburg die Titel sicherten. Anfang September beigeisterte wie schon in den vergangenen drei Jahren, die Pyronale – Das Original das Berliner Publikum. Zum Abschluss der Saison fand erstmalig der B2Run, Deutschlands schönster Firmenlauf statt. Der sechs Kilometer lange Lauf wird fortan jährlich im Olympiastadion Berlin stattfinden.
2010 Geschäftsführerwechsel
Drei neue Leichtathletik-Weltrekorde, Fußballleckerbisse und Hard Rock vom Feinsten – das und noch vieles mehr bot das Jahr 2010!
Beim „BIG 25“ Lauf über 25 Kilometer im Mai schrieben die beiden Kenianer Samuel Kosgei und Mary Keitany Leichtathletikgeschichte, denn sie sorgten mit ihren Bestzeiten für das erste Straßenrennen überhaupt, bei dem beide Sieger Weltrekord liefen. Kosgei verbesserte mit 1 Stunde 11 Minuten und 50 Sekunden den Weltrekord seines Landsmanns Paul Kosgei (1:12:45 Std.) um 55 Sekunden, während Mary Keitany mit ihrem Rekord von 1 Stunde 19 Minuten und 53 Sekunden den alten Weltrekord der Japanerin Mizuki Noguchi (1:22:13 Std.) sogar um mehr als zwei Minuten unterbot.
Rund vier Monate später sorgte David Rudisha beim Internationalen Stadionfest ISTAF für einen weiteren Höhepunkt in der Leichtathletik. Mit 1 Minute und 41,09 Sekunden über 800 Meter stellte der Kenianer einen neuen Weltrekord auf und unterbot damit die 23 Jahre lang währende Weltbestzeit des Dänen Wilson Kipketer. Bereits ein Jahr zuvor wurden auf der blauen Laufbahn des Olympiastadion Berlin zwei Weltrekorde durch Usain Bolt, während der Leichtathletik WM 2009, erzielt.
Zu Beginn der neuen Saison war die Euphorie nach dem Erreichen von Platz Vier im Vorjahr bei den Profis von Hertha BSC hoch. Die Teilnahme an der UEFA Europa League sorgte wieder einmal für packende Flutlichtstimmung im Olympiastadion Berlin. Die internationale Luft endete allerdings jäh im Sechzehntelfinale, in dem die Berliner gegen Benfica Lissabon das Nachsehen hatte. In der Bundesliga kämpfte Hertha bereits früh in der Saison gegen den Abstieg. Dieser Formeinbruch sollte im schlimmsten Szenario enden – dem Abstieg aus dem Oberhaus des deutschen Fußballs. Sichtlich geschockte Fans mussten mit ansehen, wie Hertha BSC nach 13 Jahren Erstklassigkeit den Abstieg in die zweite Bundesliga nicht mehr vermeiden konnte. Der Fauxpas sollte sich jedoch als Chance entpuppen, denn das Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs einte Verein, Fans und Stadt und sorgte bereits in der Hinrunde der Saison 2010/2011 für einen rekordverdächtigen Zuschauerschnitt von 38.825.
Das DFB Pokalendspiel versprach mit der Begegnung FC Bayern München gegen den SV Werder Bremen ein spannendes Spiel zu werden, denn schließlich standen sich die zwei erfolgreichsten Mannschaften des Wettbewerbs gegenüber. Am Ende siegten die Bayern jedoch deutlich mit 4:0 und bekamen nach der Meisterschale am Samstag zuvor, nun auch den DFB Pokal im Olympiastadion Berlin überreicht.
Euphorische Stimmung herrschte vor in der Hauptstadt, als es hieß: Deutschland – Türkei. Die deutsche Nationalmannschaft trat an zum Qualifikationsspiel für die EURO 2012. Deutsche und türkische Fußballfans sorgten für absolute Gänsehautstimmung im ausverkauften Olympiastadion Berlin. Eine berauschende Kulisse bot sich den beiden Teams während der Partie, die die deutsche Nationalmannschaft klar mit 3:0 für sich entscheiden konnte. Überragender Spieler des Fußballfests war der Deutsch-Türke Mesut Özil.
Die 5. Pyronale, das Feuerwerk-World-Championat, war auch in diesem Jahr international besetzt. Rund 61.500 Zuschauer bewunderten die farbenfrohen Kreationen der sechs Teams am Berliner Nachthimmel. Gewinner war in diesem Jahr das Schweizer Team „Bugano“, die bereits bei der Pyronale 2008 auf dem 2. Platz gelandet waren. Zweiter im Jahr 2010 wurde „Privatex Pyro“ aus der Slowakei vor „Kanellopoulos Fireworks“ aus Griechenland.
Der Musiksommer 2010 bot einen Leckerbissen für Hard Rock Fans. Die Kult-Rocker von AC/DC sorgten für Hochspannung im Olympiastadion Berlin. Die grandiose Show vor rund 70.000 Zuschauern war ebenfalls ein internationales Highlight.
Rund eine Woche danach eroberte der Nachwuchs das Olympiastadion Berlin bei der 2. BIG Kitajade für Berliner Kita-Kinder im Alter zwischen drei und fünf Jahren. Die Berliner Sonne lachte und begrüßte bei strahlend blauem Himmel rund 1.600 Kinder, die sich voller Freude und spielerisch-sportlich auf der blauen Laufbahn wie auch dem heiligen Rasen austobten.
Zum 1. Juli erfolgte bei der Olympiastadion Berlin GmbH ein Geschäftsführerwechsel. Nach fast sechs Jahren erfolgreicher Arbeit und vielen großartigen sowie unvergesslichen Veranstaltungen und Momenten verließ Peter von Löbbecke die Olympiastadion Berlin GmbH. Nachfolger wurde der 56-jährige Jurist Joachim E. Thomas. In der Veranstaltungs- und Stadienbranche kennt sich Thomas bestens aus. Zuletzt führte er ein Beratungsunternehmen mit Projekten aus Sport, Kultur und Freizeit. Mitunter für die Commerzbank Arena in Frankfurt sowie die Allianz Arena in München. Der gebürtige Kölner bekleidet zudem das Amt des Vorsitzenden der Vereinigung deutscher Stadionbetreiber und ist Präsidiumsmitglied der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin.
2011 75 Jahre, Papstmesse und Fußball-WM der Frauen
Zwei Jubiläen, eine Feier. Vielmehr eine Reihe von Feierlichkeiten fanden von August bis November 2011 in Olympiastadion und Olympiapark statt. Ein Dankeschön an all die Besucher, Fans, Künstler und Sportler, die jedes Jahr nach Berlin kommen, um im Olympiastadion unvergessliche Momente zu erleben und anderen zu bereiten.
Das neue Besucherzentrum wurde eröffnet, das Angebot für die Touristen erweitert, es gab eine große Ausstellung rund um das Thema Olympische Spiele 1936, Diskussionsrunden zu Olympischen Themen mit prominenten Gästen wurden veranstaltet, Kunstprojekte umgesetzt, Theateraufführungen gezeigt und zum Abschluss gab es die Night Of Lights. Ein Event, das es so in Berlin noch nicht gegeben hat. Das bunt erleuchtete Olympiastadion mit einer Multimediashow, einem Catwalk über den heiligen Rasen, Live Musik und einer großen Party.
Vom 1. August bis zum 11. November 2011 kamen über 100.000 Menschen ins Olympiastadion Berlin und feierten mit.
Hertha BSC: Gewinner der 2. Bundesliga 2010/2011
Nachdem die Mannschaft des Hertha BSC im Jahr zuvor in die 2. Liga abgestiegen waren, hatten sie und ihre Fans allen Grund zu feiern. Das Team von Trainer Markus Babbel schaffte es den Liga Titel für sich zu beanspruchen und so zurück ins deutsche Fußballoberhaus aufzusteigen.
Das letzte Saisonspiel der Saison lieferte einen weiteren Grund zu feiern, da Hertha BSC den FC Augsburg mit 2:1 besiegte. 77.116 Zuschauer konnten dank einer zusätzlich errichteten Tribüne am Marathon Tor dem Spektakel beiwohnen.
Insgesamt kamen 784.221 Fans um die 17 Heimspiele zu sehen. Hertha BSC beendete die Saison mit 12 Siegen und lediglich drei Niederlagen in 17 Heimspielen.
23. Januar 2011, der 10.000.000. Gast im Olympiastadion Berlin
Der Weg zum Büro von Hertha BSC hat sich für Olaf Hartwich gelohnt: Er kaufte das Jubiläumsticket und wurde somit zum 10.000.000. Besucher des Olympiastadions Berlin seit der Wiedereöffnung im Sommer 2004. Der Direktor des Olympiastadions Berlin, Joachim E. Thomas, und Hertha- Direktor Ingo Schiller ehrten den Gewinner vor dem Spiel (Hertha BSC – Fortuna Düsseldorf) im Stadion. Der glückliche Stadionbesucher erhielt zwei VIP-Tickets für das Herbert Grönemeyer Konzert im Juni 2011, sein persönliches Hertha BSC Trikot und wurde außerdem eingeladen das folgende Spiel aus dem VIP-Bereich zu verfolgen.
„Mein Vater nahm mich 1978 mit zu meinem ersten Hertha-Spiel gegen Roter Stern Belgrad. Ich bin ein Fan seit jenem Tag und versuche zu so vielen Spielen zu gehen wie ich kann. Normalerweise gucke ich von der Ostkurve aus zu, aber dank der Hertha kann ich das Spiel aus einem anderen Winkel betrachten.“ Sagte der glückliche Gewinner Olaf Hartwich.
„Es ist schön unseren Jubiläumsgast zu unserem Hertha-Spieltag begrüßen zu dürfen. Das der Gewinner auch noch ein hertha-Fan ist, macht die Sache umso besser.“
BIG 25 Berlin 2011
Der BIG 25 Berlin Lauf festigte seine Rolle als weltweit hochklassiger 25km Lauf. Trotz des warmen Wetters schafften es zwei Athleten die diesjährigen Bestmarken zu unterbieten.
Mathew Kisorio lief die drittbeste Zeit überhaupt über die 25km Distanz mit einer Zeit von 1:12:13. Die schnellste Frau war Filomena Chepchirchir, die es ebenfalls an die Spitze der diesjährigen Bestenliste schaffte mit einer Zeit von 1:23:22. Der Veranstalter, Berlin Runs, zählte insgesamt 10.423 Teilnehmer beim BIG 25 Berlin 2011.
BIG 25 Berlin erhielt eine einzigartige internationale Auszeichnung. Nach dem letzten BIG 25 Berlin Run 2010, bei dem 2 Weltrekorde aufgestellt wurden, entschied die Association of International Marathons and Distance Races (AIMS) das Event mit einem speziellen Preis in Form des „AIMS Award“ zu ehren.
21. Mai 2011: DFB-Pokalfinale
Beim Derby der beiden Mannschaften aus dem Ruhrgebiet besiegte Schalke 04 den MSV Duisburg ohne große Gegenwehr mit 0:5.
Vor 75.708 Zuschauern zeigten sich anfangs beide Mannschaften bemüht den Pokal zu gewinnen. In der 18. Spielminute jedoch traf Julian Draxler und plötzlich schien das Spiel entschieden. Schalke übernahm die Kontrolle über das Spiel und wollte sie bis zum Spielende nicht mehr abgeben. Klaas-Jan Huntelaar und Benedikt Höwedes bauten die Führung auf 3:0 zur Halbzeit aus.
Die zweite Halbzeit hatte keine Überraschungen zu bieten, stattdessen spielte Schalke souverän weiter und erzielte zwei weitere Tore.
Schließlich gewann Schalke 04 verdient und beendete die Saison 2010/2011 als „Pokalsieger“.
26. Juni 2011: Eröffnungsspiel der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011. Deutschland gegen Kanada 2:1
Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen hatte ihr Eröffnungsspiel im Olympiastadion Berlin. Noch nie zuvor besuchten mehr Zuschauer ein Frauen-Fußball Spiel in Europa. 73.680 Zuschauer waren anwesend als die deutsche Mannschaft gegen das kanadische Team gewann und für einen erfolgreichen Start in das Turnier sorgte.
Das deutsche Team ging nach nur 10 Minuten durch ein Kopfballtor von Kerstin Garefrekes in Führung. Kurz vor der Halbzeitpause erhöhte Celia Okoyino Da Mbabi auf 2:0 für die Mannschaft des Gastgebers.
In der zweiten Hälfte gelang es der kanadischen Mannschaft ihr erstes Tor im Turnier zu erzielen und somit gewann Deutschland schließlich 2:1 gegen Kanada.
2. und 03. Juli 2011: World Culture Festival
Das World Culture Festival fand aufgrund des dreißigjährigen Jubiläums der „Art of Living“ Stiftung statt. Teilnehmer aus über 150 verschiedenen Ländern waren Zeugen einzigartiger Merkmale von verschiedenen Kulturen aus der ganzen Welt und nahmen wichtige und sensationelle Erfahrungen mit nach Hause.
Die große Zeremonie innerhalb und außerhalb des Olympiastadions wurde in Form von Musik, Essen, Trinken, Literatur und Konferenzen der großen Vielfalt und individuellen Schönheit der verschiedenen Kulturen aus aller Welt abgehalten. Das Festival ehrte die verschiedenen Kulturen und zelebrierte gleichzeitig die Harmonie der Verschiedenheit.
30 Pianisten und 2.000 Gitarristen feierten das Ende des Festivals mit einem großen Konzert.
16. Juli 2011: Mario Barth – Tour Finale
Er hat es wieder geschafft! 3 Jahre nach seinem beeindruckenden Weltrekord lud Mario Barth seine Fans erneut in das Olympiastadion Berlin ein und füllte so die gesamte Arena. Es war das letzte von 4 Stadionauftritten von Mario Barth mit seinem „Männer sind peinlich – Frauen manchmal auch!“ und das Wetter hätte nicht besser seien können für ein Open-Air Event.
Bevor die eigentliche Barth Show begann, brachten einige Vorgruppen das Publikum in Stimmung. Revolverheld, Victoria S., Madcon und Sido heizten den Zuschauern vorab ein.
Das eindrucksvolle Bühnenbild zeigte die U-Bahn Station „Schlesisches Tor“. Eine typisch gelbe Berliner U-Bahn fuhr über die Bühne und als sie anhielt, stieg nur ein einziger Fahrgast aus: Mario Barth! Er betrat die Bühne und begann seine beeindruckende Show. Das Publikum war unter Barths Kontrolle, bekam aber nach einer Stunde eine Pause für die Lachmuskeln. DJ Bobo sorgte jedoch auch in der Pause für Spektakel und hielt die Zuschauer auf Trab. Der zweite Teil der Show endete mit einem riesigen Feuerwerk und der Nachthimmel über dem Olympiastadion leuchtete in hellen Farben auf.
27. Juli 2011: Hertha BSC – Real Madrid
Hertha BSC begrüßte am 27.Juli Real Madrid im Olympiastadion Berlin.
Dieses Spiel nahm Hertha BSC zum Anlass ihren/ seinen/ den Fans für ihre fantastische Unterstützung zu danken und den Aufstieg in die 1.Bundesliga zu feiern. Der Besuch der „Königlichen“ unter Star-Trainer Jose Mourinho sorgte für ein volles Olympiastadion.
Stimmen der Geschäftsführung von Hertha BSC und des Olympiastadions Berlin
Michael Preetz, Sportdirektor von Hertha BSC:
„Wir sind stolz die Königlichen mit ihren Stars wie zum Beispiel Mesut Özil und Cristiano Ronaldo in Berlin zu haben. Das ist nicht nur irgend ein Spiel – es ist ein absolutes Highlight.“
Joachim E. Thomas, Manager der Olympiastadion Berlin GmbH:
„Wir freuen uns auf jenes Highlight im Olympiastadion Berlin. Wir erwarten das Spiel gegen die Madrilenen mit Spannung.“
2. und 03. September 2011: Pyronale – Feuerwerk-Weltmeisterschaft
Die Feuerwerk-Weltmeisterschaft im September ist schon seit sechs Jahren ein wichtiges Ereignis. Die diesjährige Pyronale im Olympiastadion Berlin war eine fantastische Sensation. Die sechs Teams beeindruckten sowohl das Publikum als auch die Jury. Team Surex aus Polen war der Gesamtsieger der Pyronale 2011.
Team Orion Art aus Russland lieferte eine atemberaubende Show und wurde zum Sieger des ersten Tages gekürt. Das Feuerwerk von Team Malta Fireworks und Groupe Fiatlux-Ampelman aus Kanada hatten das Nachsehen.
Am zweiten Tag traten Team Joho Pyro aus Finnland, Team Classic Fireworks aus Großbritannien und Team Surex aus Polen gegeneinander an. Team Surex beeindruckte nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Jury und gewann somit die goldene Trophäe der Veranstaltung.
Die farblichen Richtlinien dieses Jahres waren silber-violett und die gegebene Musik war ein Potpourri aus Camille Saint-Saëns „Fossilien” und „Karneval der Tiere“. Die andere Musikwahl war „Ungarischer Tanz Nr.5“ von Johannes Brahms.
11. September 2011: Internationales Stadionfest ISTAF
51.812 Menschen kamen zum 70. ISTAF und sahen die Auftritte der weltbesten Athleten unter warmen Bedingungen.
Der zweimalige Weltmeister Yohan Blake stellte einen neuen ISTAF Rekord in der Königsdisziplin über 100m. Er übertraf den alten Rekord (9,86 Sekunden) mit einer spektakulären Zeit von 9,82 Sekunden.
Die deutschen Athleten hatten mehr als einen Grund zum Feiern, da unteranderem der amtierende Diskus Weltmeister Robert Harting seine Konkurrenten mit einem 67,22m Wurf auf Distanz hielt.
Das Publikum sah vier ISTAF-Rekorde und drei Siege deutscher Athleten an jenem Tag.
14. September 2011: B2Run
Die dritte Ausgabe des B2Run Events lockte mehr als 7.000 Läufer von 450 verschiedenen Firmen an.
Bekannte Gesichter wie beispielsweise der ehemalige Profiboxer Henry Maske, Handball Nationaltorhüter Silvio Heinevetter und SAT.1 Moderatorin Simone Panteleit waren Teil des Events. Sie dienten als Botschafter der Firmenlauf Meisterschaft um die Teilnahme der Firmen zur Verbesserung der Gesundheit angemessen anzuerkennen.
Der 6km Lauf endete auf der blauen Tartan Bahn im Olympiastadion. Nicht nur der schnellste Läufer, sondern auch derjenige, der das kreativste Outfit zu bieten hatte, wurden geehrt.
Die folgende Party im neuen Lounge- und Catering Bereich wurde von einem Gastgeber Team und DJs begleitet.
22. September 2011: Messe mit Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI wurde im Olympiastadion Berlin begrüßt. Der Papst der katholischen Kirche fuhr durch das Marathon-Tor im Papamobil und umrundete die blaue Tartanbahn, um die Gemeinde zu begrüßen. Danach unterzeichnete er das goldene Buch der Stadt Berlin in Anwesenheit des amtierenden Bürgermeisters, Klaus Wowereit. Anschließend folgte die Messe.
Nach dem Gottesdienst mit 61.000 Gläubigen dankte Erzbischof Rainer Maria Woelki Papst Benedikt XVI für ein bewegendes Fest des Glaubens.
„Ich danke ihm heute für eine echt angenehme Predigt, wo er uns einlud, nicht auf das Negative zu fixieren, sondern auf Jesus Christus. Wir sind wegen ihm in der Kirche verbunden. Diese Freude hat mich gepackt, also lassen Sie uns diese Freude nehmen um auf die folgenden Tage zu schauen. “
Woelki dankte auch den vielen Menschen, die es möglich gemacht hatten, dieses freudige Ereignis auf die Beine zu stellen und nannte zum Beispiel das Olympiastadion Berlin Team, das Personal, das die Struktur aufgebaut hatte, die Mitarbeiter des rbb und viele mehr.
Erzbischof Woelki und andere deutsche Bischöfe begleiteten den Papst während seinem Besuch in Deutschland, die nächsten Stationen waren Erfurt und Freiburg.
24. September 2011: Frühstückslauf
Aufwärmen und danach ein Frühstück: Traditionell treffen sich die Frühstücksläufer am Samstagmorgen vor dem Berlin- Marathon, um vom Schloss-Charlottenburg 6 km zum Olympiastadion Berlin zu laufen. 11,000 Menschen hatten in diesem Jahr teilgenommen. Start war um 9:30 Uhr und kurz nach 10 Uhr waren die ersten Läufer an der blauen Tartanbahn angekommen. Der Einlauf der großen Gruppe im Stadion wurde von einer Gruppe von 30 Trommlern begleitet. Jeder bekam eine Chance, etwas zu frühstücken, bevor sie zurück in die Stadt joggten um sich für den Marathon vorzubereiten.
2012
Der Hauptsatdtclub steigt erneut in die zweite Fußball Bundesliga ab Nach einer zunächst guten Hinrunde in der Bundesliga-Saison 2011/2012 konnte Hertha BSC nach einer langen Negativserie den erneuten Abstieg aus dem Oberhaus des deutschen Profifußballs nicht mehr verhindern.
Auch Trainerlegende Otto Rehhagel, der für die letzten Spiele der Saison verpflichtet werden konnte, gelang es nicht die blau-weißen vor dem Abstieg zu retten. Der Traum, das Finale des DFB-Pokals als Gastgeber im eigenen Stadion erleben zu dürfen hatte sich bereits im Februar 2012 zerschlagen. Hertha BSC schied im Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach aus. In der Hinrunde der Saison 2012/2013 konnte sich Hertha BSC unter Anleitung des niederländischen Trainers Jos Luhukay an der Tabellenspitze behaupten.
2013
Hertha BSC hatte es geschafft und war nach nur einer Saison wieder erstklassig. Nach dem 1:1-Unentschieden gegen Energie Cottbus konnte die Meisterschaft der 2. Bundesliga im Mai 2013 im eigenen Stadion gebührend gefeiert werden. Das noch lange nach dem Spiel prall gefüllte Olympiastadion Berlin feierte lauthals den Aufstieg ihrer Mannschaft, allen voran die Fans in der Ostkurve. Per Stadionmikrofon bedankte sich der niederländische Chefcoach und Vater des Erfolges Jos Luhukay bei den Blau-Weißen Fans für ihre treue Unterstützung.
Wieder angekommen in der 1. Bundesliga verlief auch die Hinrunde in der Saison 2013/2014 vielversprechend für die Hertha.
2014 DFB Pokal - Walk of Fame
Unter der fachkundigen Moderation von Gerhard Delling und im Beisein von zwei „echten“ Pokalhelden – Norbert Dickel und Günter Netzer – wurden im Olympiastadion Berlin zwei neue Attraktionen eröffnet: Ab sofort sind auf der „Wall of Fame“ auf über 40 Meter Länge alle historischen Partien des DFB-Pokalfinales mit Ergebnis und Mannschaftslogos erlebbar. Der „Walk of Fame“ verewigt die größten Pokalhelden der Vergangenheit und Gegenwart mit ihren Hand- oder Fußabdrücken.
Frisch enthüllt und gleich einbetoniert: Die Hand- und Fußabdrücke von BVB-Allstar Norbert Dickel und Selbsteinwechsler Günter Netzer in Bronze. Stellvertretend für alle Pokalhelden waren beide vor Ort, um bei der Eröffnung Ihre eigenen Abdrücke feierlich einzuweihen.
Der DFB-Pokal „Walk of Fame“ wurde im Jahr 2013 vom Deutschen Fußball-Bund und Volkswagen, dem offiziellen Partner des DFB-Pokal, ins Leben gerufen. Am 16. Mai 2014 erhält er mit der Eröffnung seinen festen Platz im Olympiastadion Berlin – dem Ort, an dem alljährlich das Endspiel um den DFB-Vereinspokal ausgetragen wird.
Dazu gehören die großen, bekannten Namen des Fußballs, ebenso wie die nicht alltäglich präsenten Persönlichkeiten, die rund um den DFB-Pokal Außergewöhnliches geleistet und somit die Geschichte dieses Wettbewerbs mitgeprägt haben.
Mit der Gründung 2013 wurden die ersten 13 Pokalhelden nach einer Nominierung durch eine Experten-Jury und einer öffentlichen Abstimmung unter allen Fußballfans auf den „Walk of Fame“ berufen. Seit der Saison 2013/2014 kommen nach diesem Modus jedes Jahr zwei neue Pokalhelden hinzu: je ein weiterer Held aus der über 70-jährigen
Historie des DFB-Pokal sowie der wertvollste Spieler der gerade abgelaufenen DFB-Pokalsaison.
Die „Wall of Fame“ bietet den Pokalfans ein weiteres echtes: Pilgerziel und die Möglichkeit, die besonderen Geschichten und Emotionen des DFB-Pokal hautnah mitzuerleben: Kern der 30 Meter langen „Wall of Fame“ sind 35 Siegertafeln aus Acrylglas, auf denen alle bisherigen Finalspiele mit Datum des Spiels, den Vereinsnamen (inkl. Logos der Vereine) und dem Endergebnis zu sehen sind. Mittelpunkt der Gestaltung der „Wall of Fame“ ist – unübersehbar – der DFB-Pokal.
Das jährliche DFB-Pokalfinale ist die wichtigste internationale Sportveranstaltung Deutschlands. Das Finale findet am morgigen 17. Mai 2014 im Olympiastadion Berlin statt. Das Event hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten internationalen Fußballereignisse entwickelt und wird weltweit in rund 200 Ländern ausgestrahlt.
Joachim E. Thomas (Geschäftsführer Olympiastadion Berlin GmbH)
„Wall und Walk of Fame“ sind nicht nur für das Olympiastadion Berlin eine Bereicherung Endlich haben wir – neben dem Stadion selbst – für die Fans des DFB-Pokals ein echtes Pilgerziel auf unserem Gelände. Komplettiert wird das ganze durch die Dauerausstellung einer maßgefertigten Pokalreplik in unserem Besucherzentrum. Der Pokal ist in Berlin zu Hause – das ganze Jahr über.“
Thomas Zahn (Leitung Vertrieb und Marketing Deutschland VW Pkw)
„Es freut uns ganz besonders, dass alle Fans direkt an der Heimstätte des Pokalfinales die besonderen Geschichten und Persönlichkeiten, die den DFB-Pokal bislang geprägt haben, nun dauerhaft erleben können. Wir sind bereits heute gespannt, welche weiteren Pokal-Episoden und -Helden in den nächsten Jahren Einzug in den „Walk of Fame“ halten werden.“
Die Mitglieder des DFB-Pokal Walk of Fame im Kurzprofil
Thomas Schaaf
Der erste Fußballer, der den DFB-Pokal sowohl als Spieler als auch als Trainer gewann. Insgesamt kann Schaaf fünf Pokalsiege aufweisen, alle mit dem SV Werder Bremen.
Roland Stein
Siegtorschütze des TSV Vestenbergsgreuth beim 1:0 gegen den FC Bayern München 1994. Der amtierende Deutsche Meister schied in der ersten Runde aus.
Kurt Sommerlatt
Gewann als erster Fußballer drei Mal hintereinander den DFB-Pokal: Zwei Mal mit dem Karlsruher SC (1955 und 1956) und ein Mal mit dem FC Bayern München (1957).
Thomas Radlspeck
1994 Siegtorschütze der Amateure des FC Bayern München beim 2:1 gegen den Titelverteidiger SV Werder Bremen. Parallel schieden die Bayern-Profis aus.
Gerd Störzer
Siegtorschütze des VfB Eppingen beim 2:1 gegen den Hamburger SV 1974. Der erste Pokalsieg eines Amateurvereins gegen einen Bundesligisten.
Rudolf Thömmes
1997 Torschütze der Eintracht Trier bei den beiden aufeinanderfolgenden Sensationssiegen gegen den amtierenden UEFA-Cup-Sieger FC Schalke 04 (1:0) und UEFA-Champions-League-Sieger Borussia Dortmund (2:1).
Carsten Jancker
Erzielte 2004 in der zweiten Hälfte der Partie FC Schönberg 95 gegen den 1. FC Kaiserslautern als erster Spieler sechs Tore in einer Halbzeit. Das Spiel endete 0:15.
Jörg Sievers
Der Torwart des damaligen Zweitligisten Hannover 96 verwandelte 1992 im Halbfinale einen Elfmeter. Im Finale gegen Borussia Mönchengladbach hielt er zwei. Hannover 96 gewann das Finale mit 4:3 n.E.
Hans Meyer
Gewann als einziger Trainer sowohl den FDGB-Pokal der DDR als auch den DFB-Pokal.
Klaus Allofs
Der einzige Spieler, der bei jedem Spiel der legendären Siegesserie von Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal zwischen 1978 und 1981 auf dem Platz stand und somit 18 Siege in Folge errang.
Wilhelm Nagel
Goldschmied, der den DFB-Pokal entwarf und anfertigte.
Frank Rost
Hielt insgesamt zehn Elfmeter in DFB-Pokalspielen und verwandelte 1999 als erster Torwart selbst einen Elfmeter in einem DFB-Pokalfinale. Der SV Werder Bremen gewann dieses Spiel gegen den FC Bayern München mit 6:5 n.E.
Günter Netzer
Wechselte sich im DFB-Pokalfinale 1973 gegen den 1. FC Köln selbst ein und schoss das Siegtor zum 2:1 für Borussia Mönchengladbach.
Neuer historischer Pokalheld 2014:
Norbert Dickel
Spielte trotz schwerer Knieverletzung im DFB-Pokalfinale 1989 und erzielte zwei Tore für Borussia Dortmund gegen den SV Werder Bremen. Das Spiel endete 4:1. Der „Held von Berlin“ erlangte damit Kultstatus bei den Fans.
2015 UEFA Champions League Finale und Kategorisierung UEFA "Elite Stadion"
DFB-Pokalendspiel und UEFA Champions League Finale in nur einer Woche. Vom 30. Mai bis zum 06. Juni 2015 zauberte die Fußball-Elite Europas im Olympiastadion Berlin. Eine doppelte Herausforderung für die Organisatoren und für ein Stadion, dass von der UEFA schon einmal als Fünf-Sterne Stadion ausgezeichnet wurde – mit der höchsten Auszeichnung, die vom europäischen Fußballverband für ein Stadion vergeben wird.
Nun hat das Olympiastadion Berlin zusätzlich die Kategorisierung als „Elite Stadion“ erhalten, und zwar in Gold: Die massive Plakette, die vom damaligen Geschäftsführer Peter von Löbbecke, der Kaufmännischen Direktorin, Britta Bachmann, und dem Direktor Veranstaltungsbetrieb, Christoph Meyer, entgegengenommen wurde, prangt ab sofort sichtbar im täglich geöffneten Besucherzentrum des Olympiastadion Berlin.
Peter von Löbbecke ist stolz auf das am 6. Juni 2015 zwischen dem FC Barcelona und Juventus Turin ausgetragenen Finale: „Wir haben uns sehr um das Champions League Finale bemüht, bereits seit 2004 liefen hierzu Gespräche mit der UEFA wegen einer zukünftigen Ausrichtung“, so der Stadionchef. Doch die erfolgreiche Bewerbung ist nur die halbe Miete: „Wir haben von allen Seiten Lob für die Durchführung erfahren, und die ausgezeichnete Presseberichterstattung spricht für sich“, resümiert von Löbbecke. „Besser hätte die organisatorische Zusammenarbeit zwischen der UEFA, dem DFB, dem Land Berlin und uns nicht laufen können – dafür möchten wir allen Beteiligten von Herzen danken. Und ohne unser erfahrenes Stadionteam wäre all das undenkbar gewesen.“
Zweieinhalb Jahre hatte die Vorbereitungszeit vor Ort in Anspruch genommen und der Sportmetropole Berlin eine außergewöhnliche „Week of Football“ beschert.
Zum insgesamt 37. Mal fand das Endspiel um den DFB-Pokal, dieses Jahr zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg, im Olympiastadion Berlin statt. Seit 1985 ist das „deutsche Wembley” ständiger Austragungsort des sportlichen Höhepunkts der nationalen Fußballsaison und das Aushängeschild des DFB als weltgrößtem Sportverband. Das Endspiel wurde dieses Jahr in mehr als 176 Länder, unter anderem auch in Afghanistan, Panama und Simbabwe übertragen und war mit 75.815 Zuschauern restlos ausverkauft.
Auch das diesjährige UEFA Champions League Finale zwischen dem FC Barcelona und Juventus, die Königsdisziplin der UEFA, war bis auf den letzten Platz mit 70.500 Zuschauern ausverkauft und wurde weltweit in mehr als 200 Ländern ausgestrahlt. Mehr als 100.000 Fans aus Spanien und Italien waren nach Berlin gekommen, um ihre Mannschaften anzufeuern.
Im Rahmen der Week of Football besuchten insgesamt 147.000 Zuschauer das Olympiastadion Berlin, ca. 20.000 Hospitality-Gäste waren in der rund 45.000 Quadratmeter großen Zeltstadt auf dem Maifeld zu Gast und 13.000 Akkreditierungen wurden für die bei der Vorbereitung und Durchführung der beiden Veranstaltungen zum Einsatz kommenden Mitwirkenden ausgegeben.
Wenn mehr als 300 Millionen Menschen zuschauen, dann muss alles bis ins Detail durchgeplant sein und auf den Punkt genau sitzen – oder wie die UEFA sagt: „The best of the best on the ultimate stage“!
Bau zwischen 1934-1936
Polizeischau 1966
Teilüberdachung zur WM 1974
Umbau 2004
Pyronale auf dem Maifeld